28. August 2017

Moskau mit (Klein-)Kindern

Heute gibt es hier mal nichts Genähtes (oder irgendwie doch, denn auf den Fotos tragen die Kinder immer irgendwas Selbstgenähtes), sondern ein paar Urlaubsbilder von unserem Urlaub in Russland. Genauer gesagt geht es heute um unseren Aufenthalt in Moskau. Wir haben im Vorfeld ein wenig im Internet nach Tipps gesucht, was man in Moskau mit Kindern so machen kann. Die häufigsten Tipps waren tatsächlich solche Sachen wie Zoo, diverse Indoorspielplätze und irgendein Wasserpark.


Zoo fiel für uns sofort flach, kenne ich doch die Tierhaltung in Russland. Indoorspielplätze finde ich ja zu Hause schon grausig, das muss ich mir also im Urlaub nicht auch noch antun (höchstens mal bei 10 Tagen Dauerregen...). Und ich muss auch nicht nach Moskau fliegen um irgendeinen Wasserpark zu besuchen. Kurzum die Tipps waren irgendwie fast alle für die Tonne.


Wir haben also einfach unser Ding gemacht und vielleicht sind unsere Erfahrungen ja von Nutzen für jemanden. Erstmal noch was zu den Eckdaten: unsere Kinder sind fast 3 und fast 6 Jahre alt und Moskau ist uns nicht gänzlich unbekannt, wir haben also nicht nur die üblichen Tourimagnete besichtigt. Trotzdem war unser erstes Ziel am Morgen nach der Ankunft der Kreml


Wir haben uns ganz normale Tickets ohne Zugang zur Schatzkammer gekauft. Die Schatzkammer wäre sicherlich auch spannend gewesen, aber die Wartezeit für diese Tickets war uns einfach zu lang. Das Kremlgelände ist wie eine kleine Oase mitten in der Stadt. Es sind zwar etliche Tourigruppen unterwegs, aber das Gelände ist sehr weitläufig und so findet man auch mal ein ruhiges Plätzchen. Zu sehen gibt es jede Menge, neben der riesigen Zarenkanone und der riesigen Zarenglocke, hat man hier gleich mehrere Kirchen und Kathedralen auf einen Schlag. Es empfiehlt sich vorher zu überlegen welche Kirchen man besichtigen möchte. Wir haben uns einfach von den Kindern und den Schlangen leiten lassen.


Vom Kreml-Gelände kann man gleich durch den Erlöserturm auf den roten Platz spazieren und hat gleich einen tollen Blick auf die Basiliuskathedrale. Diese ist gerade mit Kindern sehr empfehlenswert. Die einzelnen Türme sind innen durch schmale verwinkelte Gänge verbunden und es hat schon fast etwas von einem Labyrinth.


Ein Abenteuer an sich ist natürlich auch das Metrofahren. Es gibt viele palastartige Metrostationen und eeeewiglange Rolltreppen. Inzwischen sind alle Metrostationen auch auf Englisch ausgeschildert und die Metropläne gibt es ebenfalls auf Englisch. Wir haben uns für die Troika-Karte als Ticketsystem entschieden. Dies ist eine Plastikkarte auf die man Geld drauf laden kann und mit der eine Metrofahrt deutlich günstiger als ein normales Einzelticket ist. Wir hatten eine Plastikkarte für uns beide, kleine Kinder fahren kostenlos mit.


Abends haben wir eine Vorstellung im Nikulinzirkus besucht. Das war ein großer Spaß für Groß und Klein. Die Tickets kann man schon im Voraus im Internet kaufen und einfach ausgedruckt oder auf dem Smartphone mitbringen. Die Vorstellung dauert gute zwei Stunden mit Pause und erhält auch diverse Tiernummern. Ganz schlimm fanden wir allerdings die Tierpräsentation vor der Vorstellung. Da kann man sich mitten im Gedränge mit Hunden, Affen, Pferden, einem Tiger und einem Löwen fotografieren lassen, sicherlich einfach nur purer Stress für die Tiere.


Am nächsten Tag haben wir das schöne Wetter zu einem Ausflug aufs WDNH-Gelände genutzt. Die WDNH war so eine Art sowjetische Expo und so sind auf dem riesigen Gelände diverse Pavillons der ehemaligen Sowjetrepubliken verteilt. Außerdem viele Brunnen (zum Beispiel der Brunnen der Völkerfreundschaft), einige Museen und diverse Ausstellungsstücke wie ein Hubschrauber, ein Flugzeug, eine Rakete und ein Spaceshuttle. Es gibt Spielplätze, Karussells und inzwischen auch ein riesiges Aquarium (Moskvarium). Man kann hier also locker einen ganzen Tag verbringen.



Das Gelände ist wirklich riesig und so stand schnell fest, dass wir mit den Kindern nicht zu Fuß losziehen. Zum Glück gibt es gleich am Eingang einen Verleih für Fahrräder und alle möglichen anderen Gefährte. Es gab auch Fahrräder mit Fahrradsitzen. Perfekt für uns! Leider gab es keine Fahrradhelme.


Da ich selbst ein großer Weltraumfan bin, mussten wir natürlich unbedingt das Denkmal für die Eroberer des Weltraums anschauen.


Unter dem Denkmal befindet sich das Kosmonautenmuseum. Auch dort mussten wir unbedingt rein. Das ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder ganz spannend.


Außerdem befindet sich auf dem Gelände eine kleine "Farm". Diese kostet ein wenig Eintritt und man kann an der Kasse Münzen für die Futterautomaten kaufen. Hier empfiehlt es sich einige Münzen zu kaufen, denn eine Münze ergibt nur eine Handvoll Futter. Es gibt dort außer diversen Tieren, auch einen Spielplatz, einen kleinen Nutzgarten und ein Café.


Zum Schluss haben wir uns noch ein weiteres Denkmal angeschaut: den Arbeiter und die Kolchosebäuerin. Ein wunderbares Beispiel sowjetischer Kunst.


Am nächsten Tag sind wir noch etwas der Moskva entlang spaziert, vom Gorkipark bis zum Denkmal für Peter den Großen. Auch dort kann man sich Fahrräder ausleihen und an der Moskva entlang ist ein Fahrradweg angelegt. Unser Ziel war aber die Tretjakov-Galerie, in der sehr viele russische Gemälde ausgestellt sind.


Trotz der langen Schlange vor dem Eingang, ging es recht zügig voran und wir waren schnell drin. Mit unseren Kindern aber auch schnell wieder draußen... Die Museumsausdauer ist noch nicht besonders groß. Aber es hat gereicht, um sich einen kleinen Überblick zu verschaffen.
Den dritten und letzten Tag schlossen wir mit einem kleinen Bummel über den Arbat ab. Dort kann man gut Postkarten und sonstige Souvenirs kaufen.


Und unser Tipp für zwischendurch ist ganz klar viel Eis essen. Das russische Eis (insbesondere Plombir und Eskimo) ist super lecker und günstig. :-)
Demnächst berichte ich von unseren Erfahrungen mit Kindern in der Transsib. Schaut gerne vorbei!

1 Kommentar:

  1. Na dann sind wir schon mal auf die Abenteuer mit der Transsib gespannt!!!

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