Soča
Unsere nächste Station hatte denselben Namen wie der Fluss, Soča also. Dort übernachteten wir auf dem Campingplatz Kamp Jelinc, wo es nicht nur Esel zu sehen gab, sondern auch jeden Abend (und jeden Morgen, aber das verschliefen wir immer) die Schafe von der Weide heim getrieben wurden. Die Kinder waren selig. Genau hier fließt die eiskalte (und zwar wirklich eiskalt) Soča durch eine kleine Steinschlucht. Wandert man dann ein Stückchen weiter am Fluss (was wir natürlich gemacht haben), wird der Flusslauf wieder ganz gemächlich.
Noch ein Stück weiter passiert der Fluss eine weitere Schlucht, die diesmal 10 bis 15 Meter hoch ist. Ganz schön beeindruckend wenn man zum Beispiel auf einer kleinen Holzhängebrücke steht und in die türkisen Tiefen hinabblickt.
Am Ende der Schlucht ist der Fluss dann mit Kajaks befahrbar, was sehr viele Menschen machen, wir beschränken uns aber aufs Zuschauen. Nach der Wanderung springen der Liebste und ich tatsächlich ins eiskalte Nass. Genau die richtige Erfrischung nach einem langen Marsch. Und zum Abendessen gibt es frischgefangene und gegrillte Forelle und leckeren Wein. Wir sind im Paradies...
Kobarid
Unsere nächste Station ist eigentlich Tolmin, auf dem Weg dorthin machen wir aber Halt in Kobarid. Hier endet für Paddler der Wildwasserteil auf der Soča. Für Nichtpaddler fließt der Fluss nun gemächlich dahin und erstrahlt in seiner ganzen Schönheit.
Wir machen eine kleine Wanderung zum Slap Kozjak. Dieser Wasserfall liegt ganz versteckt in einem Wäldchen. Auf dem Weg dorthin füllt man sich fast ein wenig wie im Dschungel. Am Ende biegt man noch einmal um eine Ecke und steht dann vor einer Halle in die sich der Wasserfall ergießt. Einfach nur wunderschön.
Nach der Wanderung gibt es ein wohlverdientes Eis und weiter geht es nach Tolmin.
Tolmin
Dieser Ort ist wohl die Paragliding-Hauptstadt Slowenies und wir landen auf dem Hauptstützpunkt der Paraglider: Kamp Gabrje. Der Campingplatz liegt wunderschön direkt an der Soča und abends kann man im Sonnenuntergang sitzen und den Glidern beim Landen zusehen. Der Fluss ist hier zwar immer noch kristallklar, aber glücklicherweise nicht mehr eiskalt. Erfrischend ist er trotzdem noch und wir gehen sehr gerne mehrmals am Tag baden.
Natürlich machen wir immer noch Ausflüge, zum Beispiel zur Tolminklamm, wo die Tolminka und die Zadlaščica zusammenfließen. Auch hier wieder kristallklares, türkises Wasser, aber auch viele Stufen und eine extremhohe Brücke (Teufelsbrücke).
Nach dem wir die Schlucht durchwandert haben, haben wir noch Zeit und kommen auf die Schnapsidee die Kirche Javorca zu besichtigen. Sehr viel wissen wir zu dem Zeitpunkt gar nicht darüber, ich habe nur ein schönes Bild in einem Flyer gesehen. Riesenfehler! ;-) Ich bereue die Idee ganz schnell als die Straße immer schmaler wird, sich immer mehr den Berg hinauf windet und irgendwann einfach nur noch am (sehr hohen, wirklich SEHR hohen) Abgrund entlang führt. Natürlich sitze ich auf der Talseite...
Der Anblick lohnt sich dann aber doch und auch das Panorama, das man von dort hat. Die Kirche wurde 1916 (mitten im Ersten Weltkrieg also) von Soldaten aus ganz Österreich-Ungarn erbaut und sollte an gefallene österreichisch-ungarische Soldaten erinnern. Die Namen der Gefallenen sind in zahlreiche Holztafeln im Inneren der Kirche eingebrannt. Leider müssen wir die Schreckensstraße natürlich auch wieder zurückfahren. Noch nie in meinem Leben war ich so froh, dass der Liebste Bergstraßen kann.
Osp
Da wir noch einen kleinen Abstecher zum Meer machen wollen, führt uns der Weg weiter in den Süden Slowenies, wo wir in Osp Station machen. Der Campingplatz hier ist zwar sehr schön angelegt, aber leider sind die Sanitäranlagen in einem schlechten Zustand. Wir bleiben trotzdem.
An einem Tag fahren wir runter zum Meer, wo es erstmal eine Herausforderung ist überhaupt einen Parkplatz für unseren Van zu finden. Letztendlich müssen wir ein ganzes Stück laufen, werden aber mit einer tollen Aussicht und natürlich ausgiebigem Baden im Meer belohnt.
Von Osp aus, kann man auch sehr gut die beiden berühmtesten Tropfsteinhöhlen Sloweniens erreichen. Die Škocjanske jame nehmen wir uns als Erstes vor. Diese Höhle gehört zum UNESCO Weltkultur- und Naturerbe und soll nicht ganz so überlaufen sein wie die Höhlen von Postojna. Voll ist es trotzdem, aber eben auch schön und sehr interessant. Die Höhlen wurden von dem Fluss Reka geschaffen und der Fluss fließt auch durch einen Teil der Höhlen. Die Brücke, die darüber führt und der Weg auf der anderen Seite erinnern uns an Kulissen aus Herr der Ringe.
Man kann verschiedene Touren machen, aber wir machen mit den Kindern nur die Basistour. Es ist beeindruckend genug. Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zu den Höhlen von Postojna. Dort ist einfach die Hölle los und das ganze Drumherum erinnert an Disneyland. Trotzdem beieindrucken uns diese Höhlen noch mehr. Die Kinder finden vor allem die Fahrt mit dem kleinen Zug ins Innere der Höhle spannend. Der Liebste und ich staunen über jede Tropfsteinformation und vor allem die Vorstellung wie lange es gedauert hat bis sich das alles formiert hat.
Nach einem Ruhetag ist die Zeit gekommen unseren Van zurückzugeben. Er ist uns in den zwei Wochen extrem ans Herz gewachsen und wir haben das Gefühl genossen stets unser Zuhause dabei zu haben. Vor der Rückgabe tanken wir das Schätzchen zum ersten Mal: eine einzige Tankladung hat uns gereicht so viel Schönes zu sehen. Slowenien ist einfach ein kleines Land und alles liegt nah beieinander (ein Glück für unsere Autofahren-hassenden Kinder), trotzdem hat es extrem viel zu bieten und beeindruckt mit seiner gewaltigen Schönheit.
Wer mag, kann demnächst an dieser Stelle noch ein wenig über unseren Aufenthalt in Ljubljana und Zagreb lesen.
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